Univ.-Doz. Dr. Gerald Gatterer
Akademischer Health Care Manager. Studium der Psychologie an der Universität Wien. Abschluss 1981. Zusatzausbildung als Klinischer-und Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut (Verhaltenstherapie) und Basisausbildung in Qualitätsmanagement. 2012 Habilitation im Fach Psychotherapiewissenschaft. Leiter des Instituts für Alternsforschung an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien. Vortragender an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen. Wissenschaftlicher Leiter, Lehrtherapeut und Supervisor der AVM. Seit 1.10.2014 A.o. Prof. University of Nicosia.
Forschungsschwerpunkte: Psychotherapiewissenschaft, Verhaltenstherapie, Gerontopsychologie, Demenzforschung, Gerontopsychotherapie, klinisch-psychologische Behandlungen, Organisationsentwicklung in geriatrischen Institutionen
In der Entwicklung der CDDG (Clinical Description and Diagnostic Guidelines) für die Kapitel der MBND (Mental, behavioural or neurodevelopmental disorders) der ICD-11 standen als Leitkonzepte wissenschaftliche Validität, diagnostische Konsistenz („Reliability“), „Utility“ und „Global Applicability“ im Vordergrund. Als Ergebnis liegt nun das ICD-11 (https://www.bfarm.de/DE/Kodiersysteme/Klassifikationen/ICD/ICD-11/uebersetzung/_node.html) mit den essentiellen diagnostischen Merkmalen der einzelnen Krankheitsbilder (möglichst flexible Anwendung ohne operationale Pseudopräzision oder Polythetik), deren Abgrenzung gegenüber anderen psychischen Störungen (Differenzialdiagnose) oder Normvarianten sowie der Berücksichtigung kultur- und geschlechterspezifischer Reaktionen etc. (First, Reed, Hyman & Saxena, 2015; Reed et al., 2019) in einer deutschen Erstversion vor.
Die ICD-11 ist auch weiterhin ein überwiegend kategorial strukturiertes Klassifikationssystem, wenn man von den Persönlichkeitsstörungen absieht, wobei ein erheblicher Zuwachs an dimensional konfigurierten „Specifiers“ oder „Qualifiers“ zu verzeichnen ist, die im Bereich von Symptom-, Verlaufs- und Schweregradindikatoren angesiedelt sind und zusätzlich zu teilweise präkoordinierten Kategorien (siehe z. B. Schizophrenia or other primary psychotic disorders) postkoordinativ hinzugefügt werden können.
Weiters wurde der Bereich der Störungen des Kindes und Jugendalters im Hinblick auf eine globalere Diagnostik aufgegeben. Einzelne Krankheitsbilder sind somit nicht mehr so definiert wie im ICD-10 bzw. wurden überhaupt als „Störung“ aufgegeben (vgl. Sexualstörungen; Gatterer, 2023, in press)
Im Workshop wird das ICD-11 mit seiner Konzeption und Philosophie sowohl theoretisch als auch mit praktischen Beispielen dargestellt und hinsichtlich der Veränderungen reflektiert.
Univ.-Doz. Dr. Gerald Gatterer
Wissenschaftlicher Leiter AVM
Freitag, 28. Juni 2024
15.30–17.00 Uhr (2 AE)
17.00–17.15 Uhr Pause*
17.15–19.30 Uhr (3 AE)
Samstag, 29. Juni 2024
9.00–11.15 Uhr (3 AE)
11.15–11.30 Uhr Pause*
11.30–13.00 (2 AE)
*Pausengestaltung kann mit dem Referenten besprochen/geändert werden.
Online MS Teams
Mitglieder der AVM ARBEITSGRUPPE WISSENSCHAFT
Nicht-Mitglieder werden auf MS Teams als Gäste angelegt.
AVM-Mitglieder
264,– Euro (inkl. 10% MWSt.) für 10 Arbeitseinheiten
Nicht-Mitglieder
286,– Euro (inkl. 10% MWSt.) für 10 Arbeitseinheiten
Anerkennung für Psychotherapeut:innen und Psychotherapeut:innen in Ausbildung unter Supervision: 10 AE
Anerkennung für Psycholog:innen – berufliche Fortbildung: 10 AE
Anerkennung für Ärzt:innen: 10 DFP-Punkte