Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?
Einführung in die Ego-State-Therapie.
Aktivierung von ressourcenreichen und symptomassoziierten Ego-States.

Die Ego-State-Therapie ist ein schulenübergreifender psychotherapeutischer Ansatz, der mit Persönlichkeitsanteilen, sogenannten Ego-States, arbeitet und auf einem Teilemodell der Persönlichkeit beruht und zur Behandlung bei stressassoziierten Störungen eingesetzt wird. Die psychotherapeutische Mehrsprachigkeit integriert neurobiologische und psychologische Kenntnisse, Hypnose und körperorientierte Psychotherapien. Neben der reziproken interaktiven Koregulation zwischen Klient:in und Therapeut:in steht bei der Aktivierung der Ego-States die Beziehung und die Ko-Bewusstheit zwischen den Ego-States im Fokus, mit dem Ziel der Integration. Die Ego-State-Therapie wurde von Helen und John Watkins erprobt, erforscht und gelehrt, einer deren Schüler war Woltemade Hartman. Er hat diesen psychotherapeutischen Ansatz mittels psychosomatischer Konzepte weiterentwickelt. Das konzeptuelle Kernstück der Ego-State-Therapie ist die interpersonelle neurobiologische Theorie von Stephen Porges und Peter A. Levine. Das Ziel der Ego-State-Therapie ist Integration – ein harmonisches Miteinander der Ego-States. Im Workshop werden praxisnah – unterstützt durch Live Demonstration und Übungen – die ressourcenreichen und symptomassoziierten Ego-States mittels (nicht)hypnotherapeutischer Techniken aktiviert, vertikal befragt und gestärkt.

Didaktische Methoden: Kurze Einführung in neurophysiologisch Grundlagen (Polyvagale Stresstheorie nach. Stephen Porges, Leitermodell nach Deb Dana, Lebensflussmodell nach Woltemade Hartman), Impacttechniken zur Vermittlung von psychoedukativen Elementen, die ersten beiden Phasen – Safety/Stabilisation und Activating the Ego States – des SARIA-Behandlungsmodells werden eingeübt. Besonderen Stellenwert hat dabei die horizontale und vertikale Befragung der Ego-States.

Mag.^a Dr.ⁱⁿ Birgit Maria Harb

Seit 2018 zertifizierte Ego-State-Therapeutin, seit 2019 Assistentin von Ph.D. Woltemade Hartman in Österreich, Deutschland, Südtirol und Südafrika, seit 2021 Certified Supervisor in Ego State Therapy International, seit 2015 Lehrtherapeutin (AVM, SFU), seit 2008 in freier psychotherapeutischer Praxis Graz, Weiterbildungen in Schematherapie, Klinischer Hypnose, Sexualtherapie, Säuglings-, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, Gerontopsychologie; seit 2010 Referentin in der Klinischen Psychologie (BÖP, ÖAP, AAP), seit 2003 Klinische und Gesundheitspsychologin im Rehazentrum St. Radegund der PV; zahlreiche Publikationen im Bereich Verhaltensmedizin.

Inhalte:
Ego-State Therapie als psychosomatischer Ansatz, Lebensflussmodell nach Woltemade Hartman, Polyvagale Stresstheorie nach Stephen Porges, SARIA-Modell, horizontale und vertikale Aktivierung von ressourcenreichen und symptomassoziierten Ego-States mittels unterschiedlicher Techniken

Intendierte Lernergebnisse:
Die Teilnehmer:innen lernen Stabilisierungstechniken, horizontale und vertikale Befragung von ressourcenreichen und symptomassoziierten Ego-States mittels nicht(imaginativen) Techniken

Methoden:
Frontalvortrag zu theoretischen Inputs, Psychoedukation, Hospitation von live Demonstration, Rollenspiel

Termin
16./17. Jänner 2026

Zeitstruktur
FREITAG
15.30–17.00 Uhr (2 AE)
17.00–17.15 Uhr Pause mit Getränkebewirtung
17.15–19.30 Uhr (3 AE)

SAMSTAG
9.00–10.30 Uhr (2 AE)
10.30–10.45 Uhr Pause mit Getränkebewirtung
10.45–12.45 (3 AE)
12.45–13.45 Uhr Mittagspause
13.45–15.15 Uhr (2 AE)
15.15–15.30 Uhr Pause mit Getränkebewirtung
15.30–17.00 Uhr (2 AE)

Markhof. Das Dorf in der Stadt.
Markhofgasse 19
1030 Wien
+43 660 674 79 09
https://markhof.wien/

Die Kosten des vom Institut für Verhaltenstherapie gemeinn. Ges.m.b.H. organisierten Workshops belaufen sich auf EUR 550,– (inklusive 10% MWSt.).

Fortbildung HARB_2026

„Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie ICH sagen.“
Theodor W. Adorno: Minima Moralia – Reflexionen aus dem beschädigten Leben, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1951